1. MAI KAMPFTAG – AUFRUF UND IMPRESSIONEN

Raus aus der Szene, rein in die Massen – Klassenkampf organisieren!

Wie im letzten Jahr unterstützen wir vom Roten Kollektiv Kiel die 1. Mai-Demonstration des DGBs. Wir, als revolutionäre Gruppe haben uns dazu entschlossen, die werktätigen Massen, mit denen wir in unserer täglichen Arbeit im Betrieb und auf der Straße zusammenstehen, zu unterstützen.

Der Grund ist einfach: Der Mindestlohn der BRD reicht kaum für das Nötigste. 2018 waren etwa 3,4 Millionen Menschen in Deutschland gezwungen einen oder mehrere Jobs neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit nachzugehen, um sich und Ihre Familie über Wasser halten zu können.

Und auch die Mieten werden immer teurer. In Großstädten ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware. Großkonzerne wie Vonovia steigern ihre Gewinne ins Unermessliche. Allein in Kiel gehören ihnen knapp 24.000 Wohnungen. 2018 machten sie durch ihre Politik der Verdrängung und „Aufwertung“ von ganzen Stadtvierteln einen Gewinn von 1,07 Milliarden Euro. All dies passiert auf Kosten der Mieter*innen, die immer größere Teile ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen, während die Löhne nicht im gleichen Verhältnis steigen.

Der öffentliche Nahverkehr ist durch überhöhte Preise und den schlechten Ausbau des ÖPNV-Netzes für viele Menschen unattraktiv. Der dominierende Individualverkehr in Kiel bringt neben Ineffizienz (Stau, verstopfte Innenstädte, zu wenig Parkplätze) eine hohe Umweltbelastung mit sich. Er schadet sowohl der Gesundheit der Bevölkerung als auch dem Klima selbst. Eine grundlegend andere und nachhaltige Verkehrspolitik ist in absehbarer Zeit nicht zu erkennen.

In vielen Betrieben, gerade im Niedriglohnsektor, sind Kolleg*innen, die versuchen sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für mehr Lohn gewerkschaftlich zu organisieren mit Einschüchterung und Mobbing („Union Busting“) durch Vorgesetzte konfrontiert. Das Ziel ist hierbei klar: Es sollen gewerkschafts- und betriebsratsfreie Zonen geschaffen werden. Eine Organisierung der Arbeiter*innen soll um jeden Preis verhindert werden.

Klassenkampf statt Sozialpartnerschaft!

Wie die vorangegangenen Beispiele zeigen, ist die Situation der arbeitenden Bevölkerung beschissen! Seit Jahren befinden wir uns vor Allem in Abwehrkämpfen. Es ist an der Zeit, wieder offensiv zu werden und unsere erstrittenen Rechte nicht nur zu verteidigen, sondern neue zu erkämpfen! Dafür muss die Sozialpartnerschaft, also die Kooperation mit der Kapitalseite, endlich aufgekündigt werden!

Dies können wir nur erreichen, wenn wir als Revolutionäre endlich wieder die alltäglichen Probleme der arbeitenden Menschen ansprechen und zusammen mit ihnen Politik machen! Das heißt: Schluss mit Szenepolitik, die sich hauptsächlich um sich selbst dreht und rein in die Betriebe und Gewerkschaften, rein in die „kleineren und größeren“ Auseinandersetzungen des Alltags! Nur so können wir irgendwann eine sozialistische, eine gerechte Zukunft erkämpfen!

Dazu ist es wichtig, ein Bewusstsein in der Arbeiter*innenklasse zu schaffen, dass der Kapitalismus mit seinem Konkurrenzdenken, Rassismus und Krieg nur dazu dient, uns zu spalten und die Profite der Kapitalist*innen zu vergrößern.

UnsereKolleg*innen, Nachbar*innen und Freund*innen müssen verstehen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Und dass viele Ihrer Probleme nicht selbst verschuldet, sondern Ausdruck eines ungerechten Wirtschaftssystems sind.

Und dort sind wir als Revolutionäre und Gewerkschafter*innen gefragt. Wir müssen der Individualisierung und Vereinsamung der kalten, kapitalistischen Realität unsere solidarische und antikapitalistische Praxis entgegensetzen.

Der 1. Mai wurde uns nicht geschenkt, der 8-Stunden-Tag wurde uns nicht geschenkt, das Frauenwahlrecht wurde uns ebenfalls nicht geschenkt. All diese Errungenschaften sind Ergebnisse von Kämpfen der Arbeiter*innenbewegung.

Es lohnt sich also zu kämpfen! Umso wichtiger ist es, aus dem Szenetrott herauszukommen und Seite an Seite mit den werktätigen Massen zu stehen! Ihr Kampf ist unser Kampf!

Hoch die internationale Solidarität!

Organisiert euch in den Gewerkschaften & revolutionären Organisationen und kämpft mit uns für:

-Löhne / Gehälter hoch – Arbeit muss zum Leben reichen!
-Für bezahlbaren Wohnraum – Wohnungsgesellschaften enteignen!
-Öffentlichen Nahverkehr ausbauen, kostenlos & umsonst für alle!

 

 

This entry was posted in 1. MAI, AKTUELLES. Bookmark the permalink.