Zum internationalen Frauenkampftag am 08. März 2020 machten wir am Ort der Auftaktkundgebung (Vinetaplatz) der Demonstration eine Banneraktion, um einen revolutionären Akzent zu setzen. In großen Buchstaben war zu lesen „Frauen, die kämpfen sind Frauen, die leben!“. Untermalt wurde die Aktion mit rotem Rauch und einer Feuerwerksbatterie. Die anwesenden Demonstrant*innen bekundeten ihre Begeisterung mit Applaus.
Nachfolgend das Statement zum internationalen Frauenkampftag der Genossinnen des Roten Kollektivs Kiel:
„Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen“ sagte schon Clara Zetkin in ihrer Rede auf dem Internationalen Arbeiterkongress in Paris am 19. Juli 1889. Auch heute, am Internationalen Frauenkampftag, schließen wir uns Clara an und sagen: Frauenkampf heißt Klassenkampf! Denn im Kapitalismus haben wir es mit doppelter Ausbeutung zu tun, das bedeutet:
- neben der Erwerbsarbeit tragen nach wie vor Frauen die Hauptverantwortung der unbezahlten Sorgearbeit. Noch immer sind es überwiegend Frauen, die sich um Kindererziehung, Haushalt und die Pflege von Angehörigen kümmern
- Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und werden in prekäre Jobs gedrängt. Dies gilt auch für Alleinerziehende, die später besonders von Altersarmut betroffen sind. Zudem erhalten Männer und Frauen noch immer nicht überall den gleichen Lohn
Neben der doppelten Ausbeutung erleben wir die Auswirkungen der bestehenden patriarchalen Strukturen in der kapitalistischen Gesellschaft. Wir sind gut ausgebildet, arbeiten aber seltener in leitenden Positionen. Es gibt Männer, die zu wissen meinen, was für uns das Beste sei. Entscheiden wir uns gegen Mutterschaft, müssen wir uns im Gegensatz zu kinderfreien Männern dafür rechtfertigen. Dabei sind wir Frauen nicht auf eine Rolle reduziert, wir sind Arbeiterinnen, Kämpferinnen, Genossinnen, Denkerinnen, Mütter, Schwestern. Und gemeinsam, Seite an Seite mit unseren Genossen, fordern wir wie Clara die Emanzipation der Arbeit vom Kapital – denn Frauenkampf ist Klassenkampf!
